jle Logo

2211

umbau erweiterung einfamilienhaus, colonia del silencio, mallorca

2211 – Umbau und Erweiterung einer bestehenden Sandsteinarchitektur aus Marès auf Mallorca

Das Projekt 2211 beschreibt die umfassende Konsolidierung, Sanierung, Modernisierung und Erweiterung eines außergewöhnlichen Bauwerks an der Ostküste Mallorcas. Errichtet im Jahr 1982, besteht das Gebäude vollständig aus dem für die Insel typischen Sandstein „Marès“. Besonders hervorzuheben ist der naturbelassene Marés, der sowohl für die massiven Außen- und Innenwände als auch für die Pfeiler der Pergolas verwendet wurde. Allein für den Bodenbelag verwendete man den edleren Santanyí-Sandstein. Diese Materialwahl verleiht dem Gebäude seine unverwechselbare, warme Ästhetik und steht zugleich für eine authentische, baubiologisch wertvolle Bauweise.

Die direkte Lage an der Küste bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Das Gebäude ist kontinuierlich salzhaltiger Meeresluft, Feuchtigkeit und wechselnden klimatischen Bedingungen ausgesetzt, was zu einem erhöhten Sanierungsbedarf führt. Daher steht bei diesem Projekt der respektvolle Umgang mit der historischen Substanz im Vordergrund. Ziel ist es, den Charakter des Hauses zu bewahren und gleichzeitig eine zukunftsfähige, ganzjährige Nutzung zu ermöglichen.

Behutsame Modernisierung mit Respekt vor dem Bestand

Der Umbau und die Erweiterung erfolgen mit größtem Respekt gegenüber der ursprünglichen Architektur. Statt auf radikale Eingriffe setzt man auf eine sanfte, präzise Entwicklung der bestehenden Struktur. Alle baulichen Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit Fachleuten aus Architektur, Bauphysik und Denkmalpflege geplant und ausgeführt. Dabei werden die vorhandenen Sandsteinstrukturen sorgfältig analysiert, schonend konsolidiert und nur dort, wo es technisch und statisch notwendig ist, mit natürlichen, ökologisch unbedenklichen Materialien ergänzt.

Die Planung verfolgt das Ziel, den Bestand in das 21. Jahrhundert zu überführen. Eine der zentralen Aufgaben besteht darin, die bislang auf die Sommermonate ausgerichtete Nutzung des Gebäudes auf eine ganzjährige Bewohnbarkeit auszudehnen. Dadurch erhält das Haus nicht nur funktional, sondern auch kulturell und emotional eine neue Bedeutung.

Technische Erneuerung trifft traditionelle Baukunst

Ein entscheidender Aspekt der Sanierung betrifft den technischen Ausbau. Die ursprünglichen Einfachverglasungen werden durch moderne Isolierverglasungen ersetzt, die eine erhebliche Verbesserung der thermischen Eigenschaften bewirken. Ebenso wird die gesamte Haustechnik auf den neuesten Stand gebracht. Moderne Heiz- und Kühlsysteme, effiziente Stromversorgung und eine intelligente Steuerungstechnik sorgen künftig für einen zeitgemäßen Wohnkomfort.

Die Herausforderung besteht dabei nicht nur in der technischen Integration, sondern vor allem in der gestalterischen Harmonie. Moderne High-Tech-Lösungen werden bewusst so eingebunden, dass sie die traditionelle Bauweise nicht stören, sondern vielmehr ergänzen. So entsteht ein Wohnambiente, das Komfort, baubiologische Qualität und ästhetische Exzellenz miteinander verbindet.

Nachhaltigkeit als zentrales Prinzip

Ein zukunftsorientiertes Energiekonzept bildet das Rückgrat der Modernisierung. Es basiert auf der Nutzung erneuerbarer Energien: Eine großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert den Großteil des Strombedarfs. Unterstützt wird dies durch eine leistungsstarke Wärmepumpe, die sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen verwendet wird. Damit ist eine nahezu autarke Energieversorgung möglich – ein wichtiger Schritt hin zu einem CO₂-neutralen Gebäudebetrieb.

Zudem kommt ein innovatives Be- und Entlüftungskonzept zum Einsatz, das auf natürliche Luftzirkulation setzt. Durch gezielte Öffnungen und Luftwege wird ein gesundes Raumklima ohne den Einsatz aufwendiger mechanischer Systeme gewährleistet. Dies sorgt nicht nur für Komfort, sondern auch für langfristige Einsparungen im Energieverbrauch.

Gestalterische Verfeinerung und landschaftliche Einbindung

Ein besonderer Fokus liegt auf der architektonischen Weiterentwicklung des Bestands. Die ursprünglichen Raumhöhen und harmonischen Proportionen bleiben erhalten, werden aber durch handwerklich präzise Details aufgewertet. Neue Einbauten, Möbel und Oberflächen fügen sich organisch in das bestehende Konzept ein und respektieren die historische Formsprache.

Die Materialwahl folgt dabei einem klaren Prinzip: Alle eingesetzten Baustoffe sind ökologisch unbedenklich, langlebig und fügen sich nahtlos in das vorhandene Ensemble ein. Die Oberflächenbearbeitung des Sandsteins erfolgt mit traditioneller Handwerkskunst, wodurch eine einzigartige, haptisch erfahrbare Struktur entsteht.

Ein neuer Infinity-Pool auf dem angrenzenden Grundstück stellt eine Erweiterung dar, die nicht nur den Wohnwert erhöht, sondern auch die Verbindung zwischen Architektur und Landschaft betont. Die Gestaltung des Pools orientiert sich an den bestehenden Sichtachsen, sodass sich das Wasserbecken wie selbstverständlich in die Topografie einfügt. Indirekte Beleuchtungselemente unterstreichen die besondere Atmosphäre des Sandsteins auch in den Abendstunden.

Fazit

Das Projekt „2211“ ist weit mehr als eine einfache Sanierungsmaßnahme. Es ist ein sensibel durchdachtes Beispiel für die erfolgreiche Verbindung von historischem Bestand, moderner Technik und zeitloser Gestaltung. Durch den respektvollen Umgang mit der ursprünglichen Bausubstanz, gepaart mit innovativen energetischen Maßnahmen und höchster handwerklicher Qualität, entsteht ein Wohnhaus, das sowohl architektonisch als auch ökologisch Maßstäbe setzt.

 

der protagonist ist der lokale sandstein marès.

projekt: 2211
grösse: vertraulich
grundfläche: vertraulich
kunde: vertraulich
ort: colonia del silencio, mallorca
typ: restaurierung umbau, erweiterung einfamilienhaus
team (gebäude): jle
team (innenarchitektur): jle
team (aussenanlagen): jle
verantwortliche architekten: jle