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neubau einfamilienhaus, portopetro, mallorca

Das Grundstück, gelegen in erster Reihe, ist hafenseitig ein schmaler, aber tiefer und langer plot , der zum Hafenufer nach Norden hin, mit relevant ausgeprägter Hanglage sein Gefälle zum Hafenbecken Port Petros hin erfährt. Die hochgelegenere Strassenseite markiert den Süden. Westlich und östlich flankierend liegen Anrainerbebauungen.

Der Höhenunterschied zwischen Straßenzugang und Hafenufer beträgt stattliche neun Meter, einem Gefälle von über 17%.

Der genius loci liegt gerade in dieser Höhendifferenz, welcher Ansatz für das Architekturkonzept wurde. Das Volumen des zu realisierenden Raumprogramms ließ sich weder weit, parallel zur Uferlinie ausrichten, noch als Monovolumen organisieren und damit ein Eingraben in den Hang in Kauf zu nehmen. Ein solches Eingraben in den Hang galt es zu vermeiden.

Der Neubau dieses Einfamilienhauses wurde deswegen idealerweise in zwei voneinander unabhängige Gebäudevolumen konzipiert. Das Raumprogramm wurde aufgeteilt. Die beiden Volumina wurden als Gebäudewürfel hintereinander, seitlich versetzt und dem Höhenverlauf des Hangs entsprechend gestaffelt positioniert. Der vordere, dem Ufer zugewandte Gebäudekubus beinhaltet das komplette Raumprogramm eines Einfamilienhauses.

Vereint darin Hauptnutzungen wie Wohn-, Ess-, Koch- und drei Schlafbereiche mit Bädern en suite, während der dahinter liegende, der Straßenseite zugeordnete Kubus weitere erwünschte komplementäre Nutzungen wie Gäste-, Arbeits- und Technikbereiche, sowie eine Garage beinhaltet.

Der Vorteil dieses Entwurfs lag darin durch diese zweiteilige Gliederung nicht nur den bauamtlichen Vorgaben entsprechen zu können, sondern ermöglichte auf diese Weise gleichsam die Grundrissorganisation der Kuben in zwei, voneinander unabhängiger Gebäude zu konzipieren und damit auch die Belichtung, Belüftung und Raumqualitäten im Vergleich zu anderem Wohnungsbau signifikant zu verbessern und bedarfsgerecht zu strukturieren. Aus vier Fassaden wurden sechs Fassaden.

Die beiden Gebäudeteile sind durch eine Rampenbrücke miteinander verbunden. Die vertikale Haupterschließung liegt im hafenseitigen Gebäudevolumen.

Durch das seitliche Versetzen der Gebäudevolumen und durch das Schaffen großflächiger und doch privater Glasfassaden erfährt das Projekt eine atemberaubende Transparenz und trägt dazu bei die erwünschten Blickachsen aus beiden Gebäudeteilen auf das vorgelagerte Hafenbecken in den Hafen und auf die gegenüberliegende Promenade zu potenzieren. Mehr Licht, mehr Blick.

So hat man beispielweise vom Arbeitsplatz des Hangvolumens aus durch die Küche im Hafenvolumen hindurch freien Blick auf das dem Grundstück vorgelagerte Ufer.

Zwischen den beiden Gebäuden wurde ein Patio mit mediterraner, autochthoner Bepflanzung gestaltet, über den sich die dekonstruktivistische Brücke erstreckt. Eine kleine Oase als erweiterten Kommunikationsraum der beidseitig an die gesamte Gartengestaltung angeschlossen ist. Er dient als Erschließung und Kontaktraum für die ganze Familie.

Durch die Diversifizierung der Nutzungsbereiche, der Aufgliederung und Aufteilung der Nutzungsräume werden vielfältige Möglichkeiten geschaffen, individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Innenräume und Außenbereiche überschneiden sich hangadaptierend terrassiert und fließend geneigt.

Betrachtet man das Projekt von der Hafenseite aus, so fällt einem unweigerlich auf, dass es sich bei der Architektur eigentlich um 3 Volumen handelt. Den beiden Gebäudewürfeln vorgelagert erstreckt sich der Poolbereich als eigenständiges, teilweise eingegrabenes Volumen. Der infinity pool ist dem Hangverlauf folgend etwas unterhalb – vor das hafenseitigen Gebäude – abgesetzt positioniert und ragt als ein Wasserkubus aus dem Hang heraus.

Der infinity pool ist vierseitig umlaufend als Überlaufschwimmbad gestaltet und gleicht damit einem entmaterialisierten Kubus Meereswasservolumens, das dem Meer entnommen und in den Hang hineingestellt wurde.

Bei der Gartengestaltung wurde der Schwerpunkt auf mediterrane Bepflanzung gelegt. Rasenflächen, Kiesflächen und viele Obstbäume machen den Garten familiengerecht und pflegeleicht.

Baukonstruktiv wurde eine Betonskelettbauweise gewählt. Pfeiler in Stahl gefertigt und Geschossdecken in Kaiserdecke mit Kerndämmung ausgeführt. Die Rampenbrücke und alle Schiebeelemente sind aus Stahl mit Holzlamellen. Einfriedung und Gartenmauern sind in Naturstein lokaler hHerkunft ausgeführt.


Die Gebäude sind teilklimatisiert mit Fußbodenheizung. Energielieferant ist eine Wärmepumpe mit Solarenergie

projekt: 1418
grösse: –
grundfläche: –
kunde: vertraulich
ort: südostküste portopetro, mallorca
typ: einfamilienhaus
team (gebäude): jle
team (innenarchitektur): jle
team (aussenanlagen): jle
verantwortliche architekten: jle